Peru - die kurze Variante

Höhenkrank und Schlaflos in Peru

Unser Aufenthalt in Peru fällt leider verkürzt aus, da wir uns während unserer Reise durch Südamerika wochenlang kontinuierlich auf großen Höhen bis zu 5.000 m aufgehalten haben und nun wieder "runter kommen" müssen, um Kraft zu schöpfen.  Bereits in Chile und Bolivien sind wir Höhenkrank geworden und hingen regelmäßig an der Sauerstoffflasche. In Peru mussten wir aufgeben. Wir haben keine Kraft und Reserven mehr, um die geplante zweiwöchige Wandertour in der Codillera Blanca durchzuziehen und brechen die Reise vorzeitig ab.

Je größer die Höhe, desto weniger Luft steht dem Körper zur Verfügung - und da die Zusammensetzung der Luft sich nicht ändert (es sind immer 21% Sauerstoff), steht entsprechend weniger Sauerstoff zur Verfügung - auf 5.000 bis 6.000 m nur noch etwa die Hälfte. Obwohl wir uns bereits in Ecuador sehr bewusst und langsam akklimatisiert haben und daher glücklicherweise auch nicht an AMS (Acute Mountain Sickness) leiden, machen uns die "normalen" Symtome zu schaffen, die jeden ab Höhen von 3.000 m ü. M. befallen. Diese Symptome treten in unterschiedlicher Ausprägung auf. Es spielt dabei keine Rolle, wie alt oder wie fit man ist. Der Sauerstoffentzug raubt uns seit der Atacama Wüste in Chile den Schlaf, dabei geht es nicht um Stunden, sondern um ganze fehlende Nächte. Der Körper kann nicht in den Ruhemodus fallen, weil sich beim Schlafen die Atemfrequenz und der Puls verlangsamt und man dadurch noch weniger Sauerstoff bekommt - also bleibt einfach das ganze System in Betrieb. Unsere einwöchige Reise in die Cordillera Blanca im unberührten Norden Perus haben wir daher schweren Herzens aber aus Vernunftsgründen samt der bereits geplanten 4-tägigen Wanderung (Santa Cruz Trek)  mit Maultier, Rucksack und Zelt sowie einer zweitägigen Mountainbike-Tour abgesagt. Trotzdem wollten wir es uns nicht nehmen lassen, uns (wenn auch nach wie vor schlaflos) Cusco, Machu Picchu und das Sacred Valley anzuschauen sowie einen Ausflug zu Pferd in die Natur zu unternehmen. Leider verstellen uns in den wenigen verbleibenden Tagen in Peru auch noch Regen und Wolken die Sicht. Wir schauen etwas traurig auf die kleine und suboptimale Summe an Erlebnissen und Fotos in diesem verheißungsvollen Land zurück und nehmen Abschied, bevor wir richtig eintauchen konnten.

 

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Kommentare: 1
  • #1

    pa (Montag, 20 Mai 2013 20:45)

    Leider sieht man nur Schoen-Wetter-Fotos von Machu-Picchu. Eure Wolken- und Nebel-Bilder sind viel eindrucksvoller!
    Man muesste als Indianer geboren sein!
    Gruesse aus Lyon- Doris + Pa