Vietnam - Laos

Von Hanoi nach Luang Prabang

Wir erfahren diese zwei Länder mit dem Mountainbike ...

Hanoi - Die "Stadt innerhalb der Flüsse"


Unsere Aktivreise von Vietnam nach Laos beginnt an einem Donnerstag in Hanoi (wörtlich: Stadt innerhalb der Flüsse). Eine Stadt, in die ich mich - wie auch in Paris - auf Anhieb verliebt habe. Durch die lange französische Kolonialzeit von1787 bis 1954 ist der Einfluss der Franzosen auf das alltägliche, geistige und kulturelle Leben der Vietnamesen noch heute spürbar. Die Architektur in Paris ist zudem der in Hanoi ähnlich. Zwei Tage sind viel zu kurz, wie wir traurig feststellen, als wir uns am Freitagabend in den nostalgischen "Victoria Express" setzen, um im Schlafwagen in den Norden von Vietnam in das Gebirgsdorf Sapa zu fahren.... mehr



Sapa - zu Besuch bei den Schwarzen Hmong

 

Eine lange Nacht im Zug, dann eine Stunde Autofahrt. Über schmale Bergstraßen, vorbei an grünen und gelben Reisterrassen, der Nebel hängt tief. Sapa liegt so weit oben, dass es ab November empfindlich kalt werden kann. Es ist halb 8 Uhr morgens. Die Augen sind klein und versuchen sich zu orientieren. Doch morgendliche Lethargie hat in Sapa keine Chance. Zwei Tage wollen wir in der Region dieses kleinen Gebirgsdorfes wandern gehen, um uns ein wenig zu akklimatisieren... mehr



Über den Wolken zum Heaven's Gate

 

Der erste Radeltag beginnt früh: bereits um 8 Uhr besteigen wir aufgeregt und voller Vorfreude die Räder. Und sogar die Sonne lacht für uns heute fröhlich vom blauen Himmel. Die erste Etappe bis zum "Heaven's Gate" auf 2.100 m mit einer Steigung von bis zu 10% ist beinhart. Der Rest leider auch. Aber das Glücksgefühl bei den Abfahrten und die atemberaubenden Ausblicke lassen die Anstrengungen schnell verblassen... mehr



Rolling Hills auf dem Weg nach Tuan Giao

 

Auch Tag 2 beginnt am frühen Morgen um 7 Uhr. Die müden Glieder und Muskeln schmerzen und ächzen ein wenig vom Vortag. Aber wir radeln uns schnell in ein rauschhaftes Rollen ein. Die Gedanken und Tagträume fließen genauso wie die Landschaft an uns vorbei. Ein bisschen hat diese gleichmäßige, monotone Bewegung während der täglichen langen Etappen etwas von einer Pilgerreise: Der Blick ist sowohl nach außen als auch nach innen gerichtet... mehr



Gib Ego-Depletion keine Chance!

 

Up and down, up and down…

Langsam, aber eisern fressen wir bergauf die Höhenmeter, die wir bei der nächsten Talfahrt in wenigen Minuten wieder vernichten. So birgt jede Abfahrt ein süß-saures Gefühl zugleich in sich - denn der nächste Anstieg kommt gewiss! Täglich setzen wir uns einzelne kleine Ziele während den Etappen, die uns zum durchhalten motivieren. Für eine Banane, einen Schluck Wasser oder die nächste Verschnauf- oder Fotopause. Der Wille wächst mit jedem Berg. Es scheint tatsächlich so, als beruhe Disziplin auf Willenskraft und ließe sich wie ein Muskel trainieren ... mehr

 


Grenzerfahrungen am Grenzübergang

 

Ich frage mich, wie es möglich ist, dass es gefühlt den ganzen Tag bergauf geht?! Bald müssten wir den Gipfel des Himalaya-Gebirges stürmen, wenn das so weiter geht. Ich starre wütend auf den massiven, sich blässlich blau-grau in der Ferne verlaufenden Gipfel, den mir unser Guide als Ziel ausdeutet, der hinter den drei weiteren Pässen gewaltig empor ragt. Der aktuelle Anstieg scheint vergleichsweise lediglich ein kleines warm-up zu sein. Schöne Gedanken bringen mich hier nicht hoch. Ich denke an Dinge, die mir nicht so gut gefallen und radel verbissen mit pumpenden Oberschenkeln und purpurfarbenen Gesicht weiter. Blöderweise haben an der Grenze nicht nur die Guides gewechselt, sondern auch die Bikes. Auf einem Hollandrad in Kindergröße radelnd gebe ich mir im Geiste zusätzliche Bonuspunkte, sollte ich diese Tortur überstehen. Die Umgebung sieht übrigens sehr hübsch aus. Für Fotopausen bleibt diesmal jedoch wenig Zeit. Wir kämpfen bis in die Dämmerung... mehr

 


"Sabaideeeee?!" - "Geht es dir gut?"

 

Heute wird uns eine ganz entspannte Tour versprochen. "Lediglich ein bisschen am Flüsschen entlang und ein paar kleine Hügelchen". Bereits nach 500 Höhenmetern und 54 Kilometern werde ich langsam skeptisch, ob unser in Flipflops radelnder Guide ggf andere Ansichten von Genusstouren hat als wir. Da wir ohnehin keine andere Wahl haben, nehmen wir uns vor, heute wenigstens die 1000 Höhenmeter oder 90 Kilometer zu knacken - je nachdem welche Angabe zuerst auf dem Bildschirm des GPS erscheint. „Sabaideee“ (übersetzt „Geht es dir gut? Bist du gesund?“) rufen uns die Kinder in den entlegenen Dörfern ethnischer Minderheiten entgegen. Wir scheinen einen bedauernswerten Eindruck zu erwecken, denn eine Traube von Kindern rennt leichtfüßig bergauf hinter uns her und schiebt uns auf unseren Rädern kreischend und lachend von hinten den Berg hoch. Nach exkat 89,65 Kilometern und 917 Höhenmetern kann ich nicht mehr. Nur noch 350 Meter bis zu einem unserer selbst gesetzten Ziele, aber es geht nicht mehr. Ich denke mir: „Runde 90 Kilometer klingen sowieso affig!“ und lasse mich mit Michael dankbar in den Sitz des auf uns wartenden Vans fallen. mehr


Genussradtour zur Nong Kiu River Side 

 

Wir wachen morgens auf, die Augen und Gliedmaßen geschwollen und angenehm schmerzend. Der Kopf fühlt sich etwas wattig von der Anstrengung vom Vortag an. Ich erkenne das Gesicht im Spiegel nicht, wasche es aber trotzdem gründlich. Wir beschließen, den Tag langsam angehen zu lassen und radeln heute nur 55 Kilometer bis zur Nong Kiu River Side. Diese Region ist wunderschön: Direkt vor unserer Bambushütte auf Holzstelzen fließt der Nam Hou River, rechts und links ragen die Kargfelsen in den Himmel, dazwischen geht die Sonne unter. Obwohl wir nach Erholung lechzen, buchen wir zum Sonnenaufgang am nächsten Morgen eine Kajaktour und werden uns diesmal erst am Mittag auf die Bikes schwingen, um die letzte Etappe nach Luang Prabang zu radeln. Wir haben es fast geschafft, nur noch 120 Kilometer bis zur Zieleinfahrt. Ich bin jetzt schon traurig, dass es bald vorbei ist - zugegebenermaßen eine der größten Herausforderung bisher im Leben, aber eine der Schönsten. Dagegen wird das bevorstehende Radeln in Nepal sicherlich ein Kinderspiel ;) mehr


Auf der Zielgeraden nach Luang Prabang

 

Wir haben es geschafft, wir sind da! Nach insgesamt 680 Kilometern, von denen wir den größten Teil mit dem Mountainbike zurück gelegt haben, sind wir am siebten Tag in Luang Prabang eingeradelt. Die ersten sechs Etappen waren hart, wir sind jeden Tag von früh morgens bis in den Sonnenuntergang hinein geradelt. Die letzte Etappe jedoch war moderat, meistens flach verlaufend am Flüßchen entlang, sodass wir ganz entspannt und wenig verbissen ins wunderschöne Luang Prabang einradeln konnten, das uns mit seinen vielen bunten, individuellen Straßencafes und durch seinen bezaubernden Charme an ein kleines, veträumtes Örtchen in Südfrankreich erinnert - den Eifelturm inklusive. Wir sehen hier zum ersten Mal seit 500 Kilomtern wieder Touristen. Erst jetzt wird uns klar, an was für wunderbaren, entlegenen Orten und Landschaften unsere Tour uns entlang führte. Nichts desto trotz können wir nun auch die Zivilisation und ihre Annehmlichkeiten wieder sehr gut genießen...   mehr


Trekking und relaxen in Luang Prabang

 

Wir genießen und schweigen...!

 

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