Südafrika - White River

Zu Besuch in der Schwarzwaldklinik: Olivers Lodge

"Welcome back in civilization!" werden wir erneut vom herzlichen Service der Schwarzwaldklinik begrüßt, das, wie sich schnell heraus stellt, auch deutsch spricht und aus Emden stammt. Das "Olivers" ist ein kleines, persönlich geführtes Idyll, eingebettet zwischen Kiefernwäldchen und sanften grünen Hügeln, das in erster Generation von einem Ehepaar aus Österreich geführt wird. Das Interieur ist ein Mix aus östereichischer Gemütlichkeit und englischem Kolonialstil. Dicke Gardinenatrappen an der Wand zur Kopfseite des Bettes, auf die zwitschernde Vöglein auf Ästchen und verschlungene Herzen mit grünen Blättern an die Wand gezeichnet wurden, im Hintegrund röhrt der Hirsch - Auf dem kleinen Mahagoni-Beistelltischchen steht eine Kristallkaraffe, gefüllt mit Sherry, und den entsprechenden Gläsern zum gefälligen Gebrauch, den wir auf den zwei ausladenden englischen Liege-Sesseln mit Blick auf den Kamin einnehmen. Das altersgerecht hoch aufgestockte King-Size-Bett mit Komfortmatratze lockt mit dutzend Kissen, dicken Daunendecken und einem kuscheligen Überwurf.

Was mein Herz jedoch wirklich höher schlagen lässt - na? was wird's wohl sein? - ist die Speisekarte. Alpenländisch geprägt finden sich darauf allerlei Leckereien wie Käsefondue, Raclette, Gulasch (mit Liebe bis zur Perfektion geschmort, frohlockt es in der Karte) und Käsespätzle.

AdR: An den Regisseur und das Filmteam der Truman-Show: Der Streich ist euch gelungen. Wir sind zwar geographisch etwas verwirrt, fühlen uns aber unbestreitbar auf Anhieb sehr wohl.

"Ein bisschen wie zu Hause", stelle ich dankbar fest und esse mit Wonne mein Leibgericht. Das, wohlbemerkt, nachdem wir uns zum ersten Mal nach acht Tagen bewegt haben. Die davor liegenden Tage bestanden ausschließlich aus abwechslungsreichen Tätigkeiten wie "Sitzen im Jeep", "Sitzen am Esstisch" und "Liegen im Bett". Freudig brechen wir also vor dem Abendessen zu einer kleinen Wanderung auf. Wir ziehen unsere Wanderschuhe, Trekkinghose und Fleecejacke an, packen Regenjacke, Wasser, kleine Snacks, Kompass und das Erste-Hilfe-Kid in den Rucksack (zur Komplettierung der Ausrüstung fehlt einzig das Satellitentelefon), atmen vor der Türe zum Vorgärtchen noch einmal tief die frische Wald- und Wiesenluft ein und laufen dann innerhalb des mit Elektrozaun abgegrenzten Geländes der Olivers Lodge einmal über die Wiese und wieder zurück. Was zwar, wie man zu Recht vermutet, keinen nennenswerte Distanz ist, jedoch ging es eher darum zu testen, ob die Beine uns noch tragen. Allein die Vorbereitung zu diesem großen Marsch hat unsere Psyche durch die Spiegelneuronen glauben lassen, dass nun Großes folgt und entsprechend viele Endorphine und Adrenalin ausgeschüttet. Hach, wie schmeckt danach das Gulasch mit Spätzle wohlverdient und lecker!


Kommentar schreiben

Kommentare: 3
  • #1

    Pa (Mittwoch, 26 September 2012 00:54)

    Mitten im Urwald von Puerto Rico fand ich ein Restaurant + Hotel mit dem Namen "Alt Heidelberg"! Ach, wie schön, sich in der Fremde so zu Hause zu fühlen! Die ganze Welt wird Heimat! Schön, dass es euch so gut geht! Ganz herzliche Grüße - Pa

  • #2

    Renate (Dienstag, 02 Oktober 2012 13:03)

    Köstlich!!! :) Ich liebe Deine Berichte!

  • #3

    Tante Renate (Sonntag, 07 Oktober 2012 03:05)

    Wie habt Ihr all diese herrlichen uebernachtungen zusammen gestellt? Einfach himmlish!